Hard Disk Drives (HDD)
Subkategorie von Festplatten & SSDs
HDD – Bewährte Speicherlösung für Server, PC und Notebooks
Lange Zeit war sie die beliebteste Speichermöglichkeit und stellt für manche immer noch die bevorzugte Lösung dar. Die HDD (engl. hard disk drive) konnte sich auch angesichts der Konkurrenz von moderneren SSDs behaupten. HDDs gibt es sowohl für Notebooks als auch Desktop-PCs und sie können SSDs noch immer in Punkto Preis pro Speicherplatz übertreffen. Dadurch stellen sie nicht nur eine solide Alternative dar, wenn das Budget knapp ist, sondern spielen ihre Stärken gerade in Szenarien aus, in denen Zugriffgeschwindigkeit nicht das A und O ist. Grund genug für uns, dir zu erklären, was du beim Kauf berücksichtigen solltest.

Viel Speicherplatz für wenig Geld
HDDs wurden im Laufe der zweiten Hälfte des 20. Jh. entwickelt. Dabei setzen sie auf sehr schnell rotierende Platten, auf denen sich ein Schreib-/Lesearm mechanisch hin und her bewegt (nach dem Prinzip einer Schallplatte). Dieser schreibt entweder Daten magnetisch auf die Platten oder liest die nach dem geschilderten Prinzip darauf gespeicherten Informationen aus. Allerdings war das Verhältnis zwischen gebotener Speicherkapazität, Größe und Preis nicht von Anfang an ideal für Privatkunden. Eine der ersten Festplatten von IBM bot 1956 eine Speicherkapazität von 5 MB. Diese wurde durch insgesamt 50 beidseitig magnetisierende Scheiben mit einem Durchmesser von 24 Zoll erzielt, so dass die gesamte Konstruktion gut über einen Meter hoch und breit war, bei einem Gesamtgewicht von annähernd einer Tonne. Nichts für den Hausgebrauch, sondern ausschließlich für Industrie und Forschungseinrichtungen stemmbar. In den 1970er Jahren gelang es Hersteller Seagate dieselbe Speicherkapazität in einem Format von 5,25 Zoll anzubieten, während Toshiba 1991 eine 2,5 Zoll große Festplatte auf den Markt brachte. Dieses Format hat sich bis in die Gegenwart gehalten, allerdings haben sich seitdem die Schreib- und Lesegeschwindigkeiten, die Speicherkapazität, sowie die Preise von Festplatten entscheidend verbessert. Und obwohl sich in den letzten 10 - 15 Jahren SSDs als Nachfolger der HDDs durchgesetzt haben, sind diese immer noch eine sehr gute Wahl, wenn es darum geht, ein möglichst gutes Verhältnis aus gebotener Speichergröße und Preis zu erzielen.

Kapazität – wieviel Platz bietet meine HDD?
Für die Kapazität einer HDD gibt es eine Größe, die mittlerweile jede:r kennt: das Gigabyte (GB). Ältere User:innen schmunzeln, denn sie erinnern sich noch an die Datenträger von vor 20 Jahren, als noch in Megabyte (MB) gerechnet worden ist. Dank der rasanten Entwicklung der Datenträger sind mittlerweile aber auch Größen von mehreren Terabyte (TB) nicht mehr ungewöhnlich. Doch gehen wir zurück zum Anfang. Die kleinste digitale Speichereinheit ist das Bit (b), die genau eine Information enthält, entweder eine 0 oder eine 1. Die nächstgrößte Einheit ist das Byte (B) und besteht aus 8 bit. Diese Größen wirst du mittlerweile selten antreffen, weit öfter wird von Kilobyte (KB), Megabyte (MB), Gigabyte (GB) und eben Terabyte (TB) gesprochen. Damit du dir darunter auch praktisch etwas vorstellen kannst: ein Word-Dokument hat beispielsweise ein paar KB, eine App mehrere MB, während ein Spielfilm in HD durchaus mehrere GB an Speicherplatz beanspruchen kann.
Für die Umwandlung der Größen gilt: 1 TB = 1.024 GB = 1.048.576 MB = 1.073.741.828 KB
Ist die Festplatte erstmal angeschlossen, überrascht es, wenn das Betriebssystem plötzlich weniger Speicherplatz anzeigt als vom Hersteller angegeben. Das liegt daran, dass Windows bzw. macOS und Linux einen anderen Algorithmus zur Berechnung anwenden. Windows rechnet binär, Mac und Linux aber dezimal: während in der binären rechnungsweise die jeweils nächstgrößere Einheit aus 1024 Einheiten der kleineren besteht (z.B.: 1 GB = 1024 MB), beträgt dieser Unterschied im Dezimalsystem 1000 Einheiten (z.B. 1 GB = 1000 MB).

Doch wieviel Speicherplatz ist sinnvoll? Das ist keine so einfache Frage, denn im Endeffekt hat jede:r User:in einen individuellen Bedarf, der vom Nutzungsszenario abhängig ist. Als Orientierung könnten aber die aktuell gängigen Speichergrößen von Notebooks sein. Ein gutes, zukunftssicheres Gerät kommt auf 500 GB oder im Premium-Bereich sogar 1 TB. Davon ausgehend, dass Desktops in der Regel lange Jahre in Betrieb bleiben (da Komponenten immer wieder nachgerüstet oder getauscht werden können), empfehlen wir auch hier, sich für HDDs oberhalb von 1 TB zu entscheiden.
Formfaktoren und Schnittstellen – was muss ich wissen?
Lange vorbei sind die Zeiten, in denen ein mittelgroßer Datenspeicher einen eigenen Abstellraum füllen konnte. HDDs sind in den vergangenen Jahren viel kleiner und kompakter geworden, so dass sie problemlos in Desktop-PC- und Notebookgehäuse passen. Bevor du ein HDD-Laufwerk kaufst, solltest du immer vorher prüfen, für welche Formfaktoren dein Gerät ausgelegt ist bzw. welche Schnittstellen vorgesehen sind.

Die meisten HDDs kommen als 3,5-Zoll-HDD, die in die Laufwerkschächte der meisten Desktop-PCs passt. Als Schnittstelle nutzen 3,5-Zoll-HDDs den 2003 erschienenen SATA-Anschluss. Kleiner sind 2,5-Zoll-SSDs, die trotz der geringeren Größe die gleichen Geschwindigkeiten und Anschlüsse bieten. Ihre reduzierten Dimensionen machen sie geeignet für kleine, flache Geräte, wie ultramobile Notebooks.
Die Größe der HDD allein sagt noch nicht eindeutig aus, für welchen Einsatz sie sich eignen bzw. in welches Gerät sie eingebaut werden können. Willst du sicherstellen, dass du die richtige HDD für deinen Verwendungszweck hast, musst du vor dem Kauf prüfen, ob es sich um eine HDD für Desktop-PCs, für Notebooks oder etwa für Speicher- und Serverlösungen, wie für NAS, handelt.
Umdrehungszahl und Lautstärke – schneller heißt lauter
Die Lese- bzw. Schreibgeschwindigkeiten von Festplatten haben sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Die schnellsten HDDs schaffen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von 80-160 MB/s. Damit machen sie aktuellen SSDs, die je nach eingesetzten Speicherzellentypen und Schnittstellen, auf 300 MB/s bis 6-7000 MB/s kommen, natürlich keine Konkurrenz. Auch in diesem Fall überzeugen HDDs dagegen in Szenarien, in denen die Zugriffgeschwindigkeit nicht ausschlaggebend ist, das Verhältnis zwischen Preis und Speicherplatz hingegen schon. Für die Geschwindigkeit einer HDD gibt es einen zweiten Indikator: die Umdrehungszahl. Je höher diese ausfällt, umso schneller dreht sich die Platte und dementsprechend schneller können die gesuchten Daten ausgelesen werden. Die Antwort auf die Frage, welche Umdrehungszahlen ideal sind, gibt ein Blick zurück in die jüngere Vergangenheit. Als HDDs noch die Speichermedien der Wahl für Notebooks waren, haben sich Werte ab 5400 Umdrehungen/min bzw. ab 7200 Umdrehungen/min als praxistauglich erwiesen. Willst du schnellere HDDs, kannst du auch zu Modellen mit Umdrehungszahlen ab 10.000/min oder ab 15000/min greifen. Die Kehrseite hat mit der Lautstärke zu tun, die diese mechanischen Umdrehungen generieren: je schneller, desto lauter. Werte bis 33 Dezibel (dB) sind so leise, dass sie von den Lüftern des Geräts übertönt werden. Doch auch bei Werten ab 33 dB wird es nie wirklich lauter als etwa ein Gespräch im Flüsterton.
Lebensdauer einer HDD
Ein weiterer Faktor bei der Auswahl der geeigneten HDD sollte auch die erwartete Lebensdauer des Speichers bzw. die Zeitspanne sein, während der sie fehlerfrei ihren Dienst erledigt. Die Hersteller nutzen hierfür zwei verschiedene geschätzte Angaben: MTBF (engl. mean time between failures) und MTTF (engl. mean time to failure), jeweils in Stunden quantifiziert.

Der Unterschied: MTBF gibt die Zeitspanne an, die nach dem ersten Ausfall bis zum nächsten verstreicht. Das setzt wiederum voraus, dass die HDD nach dem ersten Ausfall überhaupt repariert werden kann oder wird, was in der Praxis sehr selten eintritt. Deswegen ist MTTF die nützlichere Angabe, denn dieser Wert gibt die geschätzte Zeitspanne bis zum ersten erwarteten Ausfall an.
Häufige Fragen & Antworten
Was ist der Unterschied zwischen eine HDD und einer SSD?
Die beiden Festplattentypen unterscheiden sich grundlegend. Während HDDs die Daten auf rotierenden Metallplatten magnetisch abspeichern, nutzen SSDs zu diesem Zweck elektrische Speicherzellen. Es sind somit zwei verschiedene technologische Ansätze zur Lösung der gleichen Aufgabe.
Welche Vorteile bietet eine HDD gegenüber einer SSD?
HDDs punkten grundsätzlich in Szenarien, in denen es weniger um Reaktionsschnelligkeit geht. Die genutzte Technologie hat sich, im Vergleich zur SSD, jahrzehntelang bewährt. Dadurch können HDDs bedeutend größeren Speicherplatz zu viel günstigeren Preisen bieten, im Vergleich zu SSDs. Letztendlich entscheiden die persönlichen Ansprüche, ob die Wahl auf HDDs fällt.
Gibt es auch HDDs mit schneller NVMe-Schnittstelle?
Es gibt Bestrebungen, HDDs mit schnelleren NVMe-Schnittstellen zu entwickeln, allerdings sind diese derzeit noch Zukunftsmusik.
Passt jede HDD in jeden Rechner?
Nein. Bevor du eine HDD aussuchst, musst du prüfen, welcher Formfaktor für dein Gerät geeignet ist bzw. welche Schnittstelle verbaut ist.
Welche Daten speichere ich am besten auf eine HDD?
Wegen ihrer Eigenschaften eignen sich HDDs nicht als Speicherplatz für Betriebssysteme, Programme, Spiele, da in diesen Fällen die praktisch verzögerungslos reagierenden SSDs die bessere Wahl sind. Als Speicher für Dokumente, Fotos, Musik, Videos (bei denen die Zugriffszeit keine entscheidende Rolle spielt) können HDDs dagegen ihre Stärken ausspielen.
Alex Bärnthaler-Nebejea, Stand: 31.1.2025
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