Winterreifen
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Winterreifen: Sicher durch den Winter
Es gibt eine riesige Auswahl an Winterreifen und Herstellern, aber welcher ist der passende für dein Kfz? Wann muss man mit Winterreifen fahren? Und wann sollten sie erneuert werden? Wir klären auf, damit du gut durch die kalte Jahreszeit kommst!
Die besten Reifen: Unabhängige Tests und Reifenlabel helfen weiter
Die vielen Hersteller, Marken und Modelle machen es dem Laien quasi unmöglich, den guten vom besseren (oder vom schlechteren) Reifen zu unterscheiden. Hersteller mögen vieles versprechen und oftmals liegt der Teufel im Detail. Zum Glück gibt es jedes Jahr Winterreifen-Tests der großen Automobilclubs wie dem ÖAMTC in Österreich oder dem ADAC in Deutschland. Sie testen verschiedene Marken und viele aktuelle Modelle auf Herz, Nieren und vor allem Grip in realistischen Szenarien wie bei Nässe, Schnee und Eis. Aber auch im Trockenen, wie auf geräumten Straßen oder auf der Autobahn, wo Winterreifen ebenso gut performen müssen. Neben der Performance und Fahrsicherheit wird auch die Umweltbilanz – Stichwort Feinstaub durch Reifenabrieb - mitbewertet.
EU-Reifenlabel
Das 2021 erneuerte Reifenlabel gibt Auskunft, wie kraftstoffeffizient ein Reifen (A bis E) einzustufen ist. Entscheidend dafür ist der Rollwiederstand eines Reifenmodells, der, je niedriger er ist, Kraftstoff und CO2 einsparen hilft.
Weiters befinden sich Angaben zur Nasshaftungsklasse (A bis E) und Rollgeräuschklasse (A bis C) auf dem Label. Die Nasshaftung ist entscheidend für die Länge des Bremsweges und damit sicheres Fahrverhalten bei nasser Fahrbahn. Da die Rollgeräusche einen Beitrag zur Gesamtlautstärke des Kfz und damit zur allgemeinen, verkehrsbedingten Lärmbelästigung leisten, ist auch dieser Wert angegeben (in dB und A bis C).
Bei Winterreifen gibt’s zusätzlich Symbole zur Schneegriffigkeit und Eisgriffigkeit.
Spartipp: Große Hersteller bieten ihre Reifen oft unter dem Namen einer Tochterfirma an, wo es Markenreifen zu etwas günstigeren Preise gibt – oft handelt es sich dabei um Vorgängermodelle. Es zahlt sich auch aus, die Preise verschiedener Verkaufsstellen, die bei ein und demselben Modell recht unterschiedlich ausfallen können, zu vergleichen. Insbesondere online lassen sich eine Menge Geld und Stress sparen – z. B. mit dem Geizhals Preisvergleich. In der Regel ist es auch kein Problem, dass du dir die Reifen direkt vom Onlinehändler an die Autowerkstatt deiner Wahl liefern lässt.
Qualitative und intakte Reifen sind einer der wichtigsten Faktoren für sicheres Fahren. Sparen ist gut, gleichzeitig sollte aber eines klargestellt werden: Die Anschaffung hochwertiger Kfz-Reifen ist eine lohnende und wichtige Investition – letzten Endes geht es dabei um die Sicherheit sowohl deiner eigenen Person als auch der aller weiteren Fahrzeuginsassen.
Der passende Reifen: So findest du ihn
Während du beim Reifenhersteller Wahlfreiheit hast, müssen die Dimensionen und Parameter zu deinem Auto passen. Neufahrzeuge werden mit sogenannten OE-Reifen (Original Equipment = Original-Ausstattungsteil) ausgeliefert, die der Fahrzeughersteller als optimale Variante ausgewählt hat. Die meisten Autohersteller verwenden dafür eigene Kürzel, wie etwa ein + bei Volkswagen, AR bei Alfa Romeo oder VOL bei Volvo. Die einfachste Lösung wäre also, einfach wieder die OE-Reifen zu kaufen. Aus verschiedensten Gründen, von Ästhetik, Preis bis persönlichem Fahrstil, kannst du dich aber auch für eine andere Variante entscheiden.
Im Zulassungsschein deines Kfz ist genau angegeben, welche Reifen für das Fahrzeug am besten geeignet sind. Drei Parameter sind vor allem entscheidend: Die Reifengröße, der Tragfähigkeits- sowie der Geschwindigkeitsindex. Diese Werte sind auch an der Seitenwand eines jeden Reifens angegeben. Wenn du mit deinen altgedienten Reifen also zufrieden warst, kannst du die Werte beim Neukauf direkt übernehmen.
Reifengröße: Wird durch die Breite, das Höhe/Breite-Verhältnis und den Felgendurchmesser definiert, z. B. 225/55, R19
Tragfähigkeitsindex: Gibt Auskunft darüber, wieviel Last das Fahrzeug pro Reifen maximal tragen kann, z B. 99 steht für 775 kg
Geschwindigkeitsindex: Gibt an, welche Höchstgeschwindigkeit der Reifen erreichen kann/darf, z. B. H steht für 210 km/h
Auf der Abbildung unten siehst du, wie das Ganze dann auf einem Reifen aussieht. Kennst du deine benötigten Werte? Dann kannst du sie ganz einfach auf Geizhals eingeben und dir eine Liste geeigneter Reifen zum besten Preis anzeigen lassen.
Breite vs. schmale Reifen
In der Regel sind bei deinem Kfz verschiedene Reifendimension zur Montage möglich. Viele Autobesitzer:innen greifen aus ästhetischen Gründen gerne zu Breitreifen, die bei trockener Fahrbahn auch die Performance verbessern, weil sie mehr Grip bieten. Bei Nässe hingegen verhält es sich umgekehrt, denn es kommt mit Breitreifen schneller zu Aquaplaning. Auch auf Schnee haben schmälere Reifen die Nase vorn. Sowohl beim Anfahren, bei der Seitenführung in Kurven und bei Aquaplaning im Schneematsch sind sie Breitreifen überlegen. Wenn dir Sicherheit vor geht, greif im Winter lieber zu etwas schmäleren Reifen.
Winterreifen vs. Ganzjahres-/Allwetterreifen Egal bei welchem Wetter mit ein und demselben Satz Reifen sicher durchs Jahr kommen? Klingt zu gut, um wahr zu sein – und ist es auch. Ganzjahresreifen haben zwar eine Gummimischung, die für einen größeren Temperaturbereich ausgelegt ist und ein Profil, das für gemäßigte Winter ausreichend Grip bietet, sind aber in allen extremen Temperaturen den jeweiligen Saisonreifen deutlich unterlegen. Eine einzige Gummimischung kann nicht bei Kälte, Hitze, Frost, Schnee und Regen gleich gut funktionieren.
Während Winterreifen eine weichere Gummimischung haben, um bei Minustemperaturen nicht hart oder gar porös zu werden, sind Sommerreifen härter, um sich bei extremer Hitze weniger zu verformen. Ganzjahresreifen neigen eher zu einer weicheren als härteren Mischung, was dann im Sommer zu schwammigem, instabilem Fahrverhalten und längeren Bremswegen führen kann. Auch bei schweren Regenschauern sind Allwetterreifen problematisch, denn es kommt leichter zu Aquaplaning als mit Sommerreifen. Ein weiterer Nachteil ist die schnellere Abnützung (vor allem im Sommer), die ebenfalls der weicheren Gummimischung geschuldet ist.
Fazit: Allwetterreifen bieten sowohl bei starkem Schneefall und Eis als auch bei großer Hitze oder Starkregen keine optimalen Fahreigenschaften. Durch die schnellere Abnützung ist auch die Kostenersparnis eher überschaubar. Sie sind ein akzeptabler Kompromiss in gemäßigten Gegenden und innerstädtisch oder für Gelegenheitsfahrer:innen, die das Auto bei extremen Wetterverhältnissen auch mal stehen lassen können.
Reifenzustand überprüfen: Wann muss ein neuer her?
Ob du deine Winterreifen erneuern musst, erkennst du am besten an der Profiltiefe. Diese muss in Österreich beim Pkw mindestens 4 mm betragen – das ist keine Empfehlung, sondern gesetzlich vorgeschrieben. Bei Sommerreifen sind es nur 1,6 mm. Ob es noch 4 mm sind, kannst du z. B. mit Hilfe einer 2-Euro-Münze, bei welcher der silberne Rand exakt 4 mm misst, feststellen. Es gibt auch eigene Profiltiefenmesser mit oder ohne digitaler Anzeige.
In Deutschland beträgt die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe sowohl für Winter- als auch Sommerreifen generell 1,6 mm. Es gibt lediglich eine Empfehlung von 4 mm Mindestprofiltiefe bei Winterreifen. Die Profiltiefe von 1,6 mm kannst du bei jedem Reifen an den 1,6 mm hohen eingearbeiteten Gummistegen in den Reifenrillen erkennen. Wenn der Reifen bis dahin abgefahren ist, dann ist es höchste Zeit ihn zu wechseln.
Ein weiteres, genauso wichtiges Kriterium, ist das Alter der Reifen: Automobilclubs empfehlen nach rund 6 Jahren ab Produktionsdatum sollten Winterreifen, erneuert werden, unabhängig davon wieviel Kilometer damit gefahren wurden. Grund dafür ist, dass der Gummi mit der Zeit hart und spröde wird und sich die Straßenhaftung ähnlich wie bei Reifen mit zu geringer Profiltiefe verschlechtert. Wie alt ein Reifen ist (Produktionsdatum), kannst du einfach anhand der „DOT“-Beschriftung an der Reifenwand feststellen: Vier Ziffern in einem ovalen Feld geben Auskunft über Produktionswoche und -jahr, z. B. DOT 2023 bedeutet Kalenderwoche 20 im Jahr 2023.
Winterreifenpflicht: wie, wo, wann?
In Österreich gilt für Pkw und Lkw mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht bis zu 3,5 t von 1. November bis 15. April eine sogenannte situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, das Fahrzeug darf bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen, wie Schneefahrbahn, Schneematsch oder Eis, nur mit Winterreifen in Betrieb genommen werden. Bei normalen Fahrbahnverhältnissen oder wenn das Fahrzeug nicht gefahren wird, gibt es keine Winterreifenpflicht.
In Deutschland gibt es ebenfalls keine generelle, sondern nur eine situative Winterreifenpflicht. Einen Stichtag, wie in Österreich, gibt es nicht. Lediglich einen ungefähren Richtwert von Oktober bis Ostern (Eselsbrücke: O bis O), ohne gesetzliche Bindung. Allein entscheidend sind die Fahrbahnverhältnisse.
Winterreifen erkennt man am Alpine-Symbol mit einer Schneeflocke oder an der älteren Kennzeichnung M+S (für Matsch und Schnee). Wenn Ganzjahres-/Allwetterreifen dementsprechend gekennzeichnet sind, sind sie gesetzlich ebenso zulässig.
Häufige Fragen & Antworten
Von wann bis wann gilt die Winterreifenpflicht?
In Österreich gilt von 1. November bis 15. April die situative Winterreifenpflicht. D. h. sie gilt nur bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen wie Schneefahrbahn, Schneematsch und Eis. In Deutschland gilt ebenso nur eine situative Winterreifenpflicht, hier jedoch ohne Stichtage. Erfüllt ist sie, wenn auf allen vier Rädern Winterreifen montiert sind.
Wann erfüllt ein Reifen die Winterreifenpflicht?
Der Reifen muss mit dem Alpin-Symbol, früher M+S Beschriftung, gekennzeichnet sein und über ausreichend Profil verfügen. Achtung, die gesetzlichen Bestimmungen zur Profiltiefe können von Land zu Land verschieden sein: In Österreich ist ein Restprofil von 4 mm gesetzlich vorgeschrieben. In Deutschland hingegen muss das Restprofil nur mindestens 1,6 mm betragen, während die 4 mm lediglich eine Empfehlung sind.
Kann man statt Winterreifen auch Schneeketten verwenden?
Ja, aber nur wenn die Fahrbahn mit einer zusammenhängenden Schnee- oder Eisschicht bedeckt ist. Die Schneeketten müssen an mindestens zwei Antriebsrädern angebracht sein.
Kann man auf einem Winterreifen zusätzlich Schneeketten montieren?
Ja. Und es gibt durch ein Verkehrsschild gekennzeichnete Straßenabschnitte, wo Schneeketten verpflichtend sind. Achtung: Die Pflicht gilt dort selbst dann, wenn die Straße augenscheinlich frei von Schnee und Eis ist.
Sind schmale oder breite Reifen besser im Winter?
Sowohl beim Anfahren, bei der Seitenführung in Kurven und bei Aquaplaning im Schneematsch sind schmälere Reifen Breitreifen überlegen.
Kann man im Sommer mit Winterreifen fahren?
Gesetzeswegen ja, aber es ist nicht empfehlenswert. Durch die weichere Gummimischung ist der Abrieb und damit der Verschleiß im Sommer wesentlich höher. Außerdem ist das Fahrverhalten instabiler, der Bremsweg länger und der Kraftstoffverbrauch erhöht sich ebenfalls.
Besteht mit Sommerreifen im Winter Versicherungsschutz?
Grundsätzlich ist immer entscheidend, was vertraglich vereinbart wurde. In der Regel zahlt die Haftpflichtversicherung den Schaden des Unfallgegners – ausgenommen es wird festgestellt, dass die falschen Reifen maßgeblich Ursache des Unfallhergangs sind. Dann kann es sein, dass die Versicherung einen Teil der Zahlungen zurückverlangt. Bei Vollkasko kann die Versicherung die Auszahlung für den eigenen Schaden wegen grober Fahrlässigkeit verweigern – ausgenommen diese ist im Vertragsabschluss abgedeckt.
Wie sollte man Winterreifen aufbewahren?
Winterreifen sollten in einer trockenen, nicht zu heißen Umgebung aufbewahrt werden. Reifen inklusive Felgen können hängend oder gestapelt gelagert werden. Reifen ohne Felgen sollten senkrecht nebeneinandergestellt aber keinesfalls aufgehängt werden (Verformungsgefahr).
Was ist der ideale Reifendruck bei Winterreifen?
Der ideale Reifendruck wird individuell vom Hersteller festgelegt und ist neben dem Fahrzeughandbuch oft im Tankdeckel, am Türrahmen oder am Kofferraumdeckelrahmen zu finden. Eine regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks, ca. alle zwei Wochen, ist empfehlenswert – auch trotz eines Reifendrucküberwachungssystems.
Gerald Leimlehner, Stand: 15.12.2023
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