TOP! Ich bin doch nicht blöd :)
Warum es gerade die Festplatte sein sollte ist recht schnell erklärt. Sparen möchte jeder, weshalb die "WD Red" zum Kaufzeitpunkt vergleichsweise teu(r)er war, von der "Red Pro" ganz zu schweigen. Die "Purple" weist aufgrund des Einsatzgebietes softwarebasierte Änderungen auf, die einen Einsatz als Backup nicht ausschließen, mir aber missfielen und die "Gold" befindet sich in einem Preisbereich über den ich wohl kein Wort verlieren brauche.
1. Zum Produkt:
Die Ironwolf kommt mit 8TB daher und einem großzügigen Cache von 256MB, was beim Kopieren von kleineren Dateien angenehm sein kann. Sie verspricht im Dauerbetrieb, bspw. im NAS, schnelle Schreib- und Leseraten, ein Konkurrent für die "WD Red" mag man meinen.
Somit möchte ich mich auch auf diese Kriterien beziehen, auch wenn ich sie eigentlich für einen anderen Zweck kaufte.
1.1 Die Geschwindigkeit:
Schnell. Verdammt schnell! Ausgepackt, angeschlossen, Smart-Werte gechecked und mit h2wtest angefangen vollzuschreiben. Bei den ersten Terabytes hatte ich konstante Geschwindigkeiten zwischen 235MB/s und 240MB/s die erst nach knapp 4 Terabyte geschriebenen Daten langsam absackte und zum Schluss bei 215MB/s den niedrigsten Wert erreichte, als die Platte voll war. Für mich sind das erstaunlich gute Werte (die allerdings ihre Kehrseite haben).
1.2 NAS-Tauglichkeit:
Für einen NAS sind einige Dinge mehr zu beachten, als simple Geschwindigkeit. So spielen Temperatur und Vibrationen eine wichtige Rolle.
Dass sie mit 7200U/min wohl etwas lauter und "aktiver" werden könnte, war mir klar, allerdings ist die "Ironwolf" mit keiner anderen Platte, die ich besitze, zu vergleichen.
Sie ist hörbar, sie erzeugt immense Vibrationen und sie ist ein wahnsinniger Hitzkopf!
1.2.1 Lautstärke
Beim Abrufen von Daten, dauert einen kurzen Moment und ist hörbar. Zwar nicht durch ein gedämmtes System wie bei mir, aber ein kleiner, auf dem Tisch stehender NAS würde zukünftig nervige Geräusche von sich geben, wenn nicht dauerhaft Zugriffe stattfinden sollten.
1.2.2 Vibrationen
Ohne gummierte, entkoppelnde Noppen würde ich sie nicht in einen Käfig schieben, dafür schwingt sie zu extrem.
1.2.3 Hitzeentwicklung
Das wäre dann die letzte Unterkategorie der NAS-Tauglichkeit und meine erste Festplatte, an der ich mir fast die Häne verbrannt habe. Schon in mitten des Schreibvorgangs mit h2testw merkte ich, dass die Temperatur der Platte dauerhaft anstieg und auch nicht aufhören wollte, als sie schon die 45°C überschritten hatte. Das ist für eine HDD zwar schon sehr warm, allerdings nicht kritisch (CDI meckert erst ab 50°C). Allerdings ungewöhnlich, da der Festplattenkäfig durch Frontlüfter im Gehäuse gekühlt wurde und noch keine Platte, auch nicht im Dauerschreibbetrieb, je über 35°C klettern wollte. Die Ironwolf näherte sich jedoch erschreckenderweise schnell und unnachgiebig den 50°C, weshalb ich die Drehzahl aufs Maximum drehte. Das bremste dann den weiteren Anstieg und pendelte die Platte um die 45°C ein. Als ich sie jedoch aus dem Gehäuse baute, hätte ich mir beinahe die Pfoten verbrannt. Die Platte war sehr heiß und wollte auch nicht wirklich abkühlen. Bis sie wieder Normaltemperatur erreicht hatte, dauerte es fast eine Stunde. Dass sie bei einer HDD dieser Kapazitätsordnung viel Hitze entsteht und anstaut, ist klar, allerdings ist dieser Bollide ein wahrer Hitzkopf der sondergleichen, der von mir im jetzigen Zustand besonders viel Zugluft genießt und wohl auch muss. Im Lesebetrieb wird sie auch warm, allerdings nicht viel wärmer als der Durchschnitt, doch will man mal schnell 8TB schreiben sollte man UNBEDINGT auf eine gute Kühlung der HDD achten und das ist noch untertrieben.
Zusammenfassend zur NAS-Tauglichkeit:
Ich würde, kurzgesagt, diese NAS-Platte NICHT in einem NAS verbauen! Sie vibriert erschreckend stark, produziert ominöse Fehler und erhitzt sich extremst!
Wenn der Besitzer nicht ein sehr gut gelüfteten NAS besitzt und die Festplatte gut entkoppeln kann kann ich nur raten, eine andere NAS-Platte zu kaufen! Sie ist in meinen Augen nicht dazu geeigent zusammen mit anderen Platten auf engem Raum zu arbeiten, da sie viel zu heiß wird, damit die anderen Platten sicherlich miterhitzt und durch ihre Vibrationen für einen engen Betrieb mit anderen Platten schädlich sein kann!